8.
Gemeinsam für Sicherheit und Inklusion sorgen

Wir alle wollen uns im Alltag und in der Nachbarschaft, Tag und Nacht sicher und aufgehoben fühlen. Das gilt nicht nur für mich als Einzelperson, sondern auch für alle anderen.  Unsere Welt ist zunehmend von Unsicherheiten geprägt, das spüren wir auch unmittelbar in der Nachbarschaft. Umso essentieller werden Sicherheit und Wohlbefinden dort, wo wir etwas bewirken und ändern können. In unserem Bekanntenkreis und in unserem nachbarschaftlichen Umfeld. Fremdenfeindlichkeit, sämtliche Formen der Diskriminierung, Ausgrenzung und Naturkatastrophen können nicht allein von staatlichen Sicherheitsorganen bekämpft werden. Es ist an uns, diesen mit  zivilgesellschaftlicher Courage mitverantwortlich zu begegnen, für unser aller Schutz und Lebensqualität. 

Erläuterung

In einer sicheren, sorgenden und wertschätzenden Gemeinschaft fühlen sich die Menschen nicht nur geschützt, sondern auch zugehörig und verantwortlich. Sie sind eher bereit, sich einzubringen, ihre Meinung zu teilen und Unterstützung anzubieten. Diskriminierungen, z.B. gewalttätige rassistische Uebergriffe oder Bemerkungen, aber auch strukturelle Diskriminierung durch Institutionen erschüttern das Vertrauen in ein sicheres Zusammenleben nachhaltig. Hier sind wir alle gefragt, den Mund aufzumachen, Missstände zu adressieren und aktiv zu sein.  Engagement gegen Diskriminierung, zur Förderung und Erhalt von Diversität und Offenheit darf nicht als undemokratisch wahrgenommen werden. Unsere Demokratie kann nur gesichert werden, wenn wir auf die Bedürfnisse aller Gruppen eingehen, differenzieren, und Verhältnismässigkeit bewahren.

 

Sicherheit in der Nachbarschaft ist für uns nicht nur der Schutz vor Kriminalität. Vielmehr ist es für uns in der Nachbarschaft eine Umgebung entscheidend, die psychologische und soziale Stabilität bietet. Kern ist die zivilgesellschaftliche Courage: gegenseitige Unterstützung im Sinne unserer inklusiven nachbarschaftlichen Werte. Wenn wir alle in klaren Grenzen aktiv zusammenarbeiten, um unsere Umgebung und unser Miteinander sicher und für alle offen zu gestalten, fühlen sich alle wohler. Auch Besuchende werden sich dann respektvoller verhalten. Sollte es in der Zusammenarbeit mal schief gehen oder wir uns gar diskriminiert und angegriffen fühlen, was mit Sicherheit auch mal passieren wird, ist es ganz entscheidend, das offen und ehrlich ansprechen zu können, sich mit anderen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bei absolut verfahrenen Situation helfen aussenstehende konfliktlösende Menschen. 

 

Für den geübten Umgang sowohl auf der Straße als auch bei der Zusammenarbeit sollten wir Trainings- und Bildungsworkshops besuchen oder selber ins Leben rufen, um die Perspektiven von Menschen und Gruppen zu verstehen, mit denen wir bisher nicht viel Kontakt hatten oder denen wir nicht richtig zugehört haben. Denn ausgrenzendes oder veraltetes  Denken und Handeln sind auch Gewohnheiten, die wir verlernen können. 

So können wir gemeinsam Konzepte erarbeiten, mit denen sich ALLE in der Nachbarschaft  sicher fühlen. Dazu müssen wir uns für große Workshops, Beratungsgremien und regelmäßige Treffen mit allen verantwortlichen Beteiligten inklusive Polizei, Sicherheitsdiensten, Sozialdiensten und allen Nachbar:innen in jeder Nachbarschaft einsetzen. Besonders den relativ privilegierten Gruppen fällt hier die Verantwortung zu, darauf zu achten, dass sie hier nicht dominieren und weniger privilegierten oder besonders vulnerablen Gruppen Gehör verschaffen, und dass diese sich dabei sicher und respektiert fühlen können. Wir als Nachbar:innen sind insbesondere bei der zivilgesellschaftlichen Courage ein ganz wichtiger Teil der Lösung. Wir sind alle verpflichtet, aufeinander zu achten, die Augen offen zu halten und etwas zu sagen, und es liegt an uns allen, eine Nachbarschaft zu schaffen, in der sich alle dabei sicher fühlen. 

 

Sicher sein bedeutet auch, sich auf Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Hitze, aber auch auf Pandemien vorzubereiten und Vorkehrungen zu treffen. Damit stärken  wir unsere Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Hierzu können wir uns hervorragend mit unseren Nachbar:innen austauschen und überlegen, was jede:r für sich, aber auch insbesondere was wir zusammen tun können. Denn gerade in der Not sind wir alle auf gemeinschaftliches Handeln angewiesen. Wir können nachbarschaftliche Informationsabende und Seminare organisieren, um uns auf Krisen besser vorzubereiten. 

 

Bei allem Engagement und die Wahrnehmung unserer zivilgesellschaftlichen Mitverantwortung müssen wir aber auch unbedingt auf uns Acht geben und auch nicht zu viel machen, bis wir umkippen. Jede:r von uns braucht mal eine Pause, um sich zu regenerieren. Wenn wir nicht auf uns selbst achten, ist keinem geholfen. Hierfür müssen wir uns schützen und uns zum Kraft tanken auch mal zurückziehen. Das sollten wir fördern und respektieren. 

 

8.
Sicherheit und Schutz ohne Diskriminierung gewährleisten
 

Forderung an Politik und Verwaltungen

Für eine sichere Umgebung mit mehr Gemeinschaftsgefühl fordern wir kooperative lokale Sicherheitsinitiativen zwischen Staat und Zivilgesellschaft in allen Nachbarschaften zu starten. Insbesondere sollen für Institutionen staatliche verpflichtende Kurse zur Förderung von zivilgesellschaftlicher Courage, Diskriminierungsabbau und den Umgang mit Krisensituationen angeboten werden. Denn bei diesen so wichtigen Arbeiten darf die Zivilgesellschaft nicht alleine gelassen und damit überfordert werden. 

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