1.
Nachbarschaft 
neu denken

Wenn wir in unserem unmittelbaren Umfeld aufmerksamer und bewusster mit Mensch und Umwelt leben, kann ein gemeinschaftlicher und nachhaltiger Lebensraum gedeihen, der uns allen gut tut.

Doch was brauchen wir wirklich für ein gutes Leben? Für jede:n individuell und als Gemeinschaft? Wie können wir möglichst Vieles in unserer Nachbarschaft selbst organisieren, dabei die Grenzen des Planeten einhalten und die soziale Gerechtigkeit fördern? Hierbei stehen unsere gesellschaftlichen Werte von Demokratie, Freiheit, Selbstbestimmung im Rahmen des Gemeinwohls im Zentrum.

Eigene Bedürfnisse zu überdenken und (neue) Wege zu finden, ist für jede:n Einzelne:n ein Gewinn. Auch das Miteinander und das Gemeinwohl profitieren davon.  

Erläuterung
 

Wir als Gesellschaft sind überfordert. Krisen, Kriege, Klimakatastrophen und weitere gesellschaftliche Veränderungen führen dazu, dass wir uns verstärkt ins Private zurückziehen, um Sicherheit und Schutz zu finden. Wir blenden aus und grenzen uns ab. Deshalb sind wir heute so vereinzelt wie nie zuvor und verteidigen unsere (Konsum)-Freiheiten zunehmend in Konkurrenz zu- und gegeneinander. Als Folge erleben wir Spannungen, Populismus und Schuldzuweisungen. Obwohl wir auch wissen, dass es gerade jetzt ein gemeinsames Anpacken braucht.  

Durch globale Abhängigkeiten und soziale Ungerechtigkeit stellt sich die Frage, wie wir lokal unabhängiger werden und uns besser sowie nachhaltiger organisieren und zusammenleben können. Gegeneinander wird dies nicht gelingen. Hierfür brauchen wir einen strategischen Ansatz, für den die Zeit nun reif ist. 

 

Deshalb schlagen wir einen neuen Ansatz vor, bei dem alle mitmachen  und  Erfolgserlebnisse haben können. Hier kommt die Nachbarschaft ins Spiel, denn im Kleinen können wir Dinge verändern. Können ausprobieren und herausfinden, wie es besser geht.  

Was ist uns wichtig im Alltag und in der eigenen Umgebung? Ruhe, ein freundliches und respektvolles Miteinander, ein abgesichertes Leben? Die eigenen Bedürfnisse und Ängste zu verstehen, ist der erste Schritt, um zu erkennen, wie unsere Bedürfnisse mit den Möglichkeiten in unserem Umfeld zusammenpassen. Dann können daraus neue und kreative Lösungen entstehen. Und klar: Teils erfordert das ein Umdenken. Denn Veränderung bedeutet verlernen, umlernen und neu lernen. Doch uns nur zu beschweren, wird nichts bringen, geschweige denn soziale, ökonomische und ökologisch nachhaltige Ideen hervorbringen. Es ist Zeit in die Hände zu spucken, denn die Zeit für Veränderungen ist jetzt.

 

Ein Beispiel ist der Lausitzer Platz mitten in Berlin: Innerhalb kurzer Zeit ist aus einem Platz, auf dem parkende Autos das Bild prägten, ein Ort für Begegnung und Entspannung für jung und alt entstanden. Ein einladender, gut übersichtlicher Platz, wo man nicht gezwungen ist, etwas zu kaufen und trotzdem sitzen kann. Auf Grünflächen wird gegärtnert, Tischtennis gespielt und getobt. Nachbarschaftliche Projekte und Flohmärkte werden ins Leben gerufen. 

Oder ein dörfliches Beispiel aus Grohnde, einem kleinen Dorf in Niedersachsen. Hier waren über die letzten Jahrzehnte alle Läden ausgestorben, so dass es gar keine Einkaufsmöglichkeit mehr gab. Dorfbewohner:innen wollten das nicht länger hinnehmen und haben eigeninitiativ die nicht mehr genutzte Dorfschule zu einem Lebensmittelladen umgebaut. Jetzt gibt es wieder einen Dorftreff und ein gemeinsames Nachbarschaftsleben wird wieder stärker sichtbar. Es entstehen Lebensqualität, eine neu belebte regionale Identität und es wird lokal gewirtschaftet.  Es entstehen Lebensqualität, eine neu belebte regionale Identität und es wird lokal gewirtschaftet. 

Von dieser Art gibt es bereits tausende Projekte in Deutschland, vom Land bis in die Stadt. Lasst uns unsere Nachbarschaft neu und weiter denken, damit sie für uns alle passt! Jeder Beitrag zählt!  

1.
Lokale Bedarfe unterstützen

Forderung an Politik und Verwaltungen

Es braucht flexible und adaptive Rahmenbedingungen, die es uns Bürger:innen ermöglichen, unsere Bedürfnisse als Individuum und als Gemeinschaft klarer zu erkennen und umzusetzen. Lokales und initiatives Denken und Handeln sollten gefördert werden und nicht als Privatvergnügen gelten. Deshalb sollten Förderprogramme auf die spezifischen Bedarfe lokaler Gemeinschaften zugeschnitten sein, um deren Initiativen direkt finanziell und personell zu unterstützen. Hierbei sollten Politik und Verwaltung selbständig auf die Gemeinschaften zugehen. 

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