2.
Wege für ein positives Miteinander finden! 

Ein gutes Miteinander unter Nachbarn ist unbezahlbar und gerade in schwierigen Zeiten hilft es, Unterstützung von anderen zu bekommen. Es bietet Sicherheit und Verbundenheit. Vielleicht haben wir ein gutes Miteinander und das gegenseitige Vertrauen zu sehr verlernt. Und sind stattdessen zu sehr in Schuldzuweisungen und Egoismus sowie Misstrauen und Konflikten gefangen, mit denen kein gemeinsamer Fortschritt möglich ist. Wenn wir in der Nachbarschaft lernen, aufeinander einzugehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln, bauen wir Vertrauen auf und legen  den Grundstein für ein echtes Wir-Gefühl in unserer Gesellschaft und damit auch in unserer Demokratie. 

Erläuterung

Ein Haupthindernis für eine gute Nachbarschaft ist häufig, dass sich viele nicht kennen. Vor allem in städtischen Gebieten ist das der Fall. Viele Menschen leben aneinander vorbei und fühlen sich gleichzeitig überall in Deutschland einsam oder missverstanden. Ein freundliches Grüßen ist da schon eine Basis, um eine positive Atmosphäre zu schaffen.

 

Wir alle sind über die Nachbarschaft miteinander verbunden. Jede:r mit eigenen Ansichten, Bedürfnissen und Wünschen, die oft im Gegensatz zueinander stehen. Aber so unterschiedlich wie wir auch sind: Wir alle möchten ein friedliches und angenehmes Zusammenleben. Wenn sich jede:r der eigenen  Bedürfnisse und Grenzen bewusst ist, können wir im zweiten Schritt lernen, miteinander zu sprechen und Kompromisse und gangbare Wege zu finden. Und wenn wir uns nicht verstehen, immer wieder nachzufragen, wie etwas gemeint ist, oder woher eine Meinung kommt. Dadurch entwickelt sich ein gegenseitiges Verständnis und Respekt. Wenn wir ehrlich bleiben und unsere gegenseitigen Grenzen und Lebensrealitäten respektieren, ist das bereits ein riesiger Schritt auf dem Weg zu einem respektvollen und positiven Miteinander. Wir können lernen aufmerksam zuzuhören und zu akzeptieren, wenn wir nicht einer Meinung sind. Und wenn Meinungen feindlich, ausgrenzend oder diskriminierend sind - na, dann ist Mut gefragt: Zum Nachfragen, Widersprechen, und zum Mitteilen der eigenen Sicht. Das ist Zivilcourage. Und die können wir lernen. 

Anfangen können wir mit alltäglichen Dingen. Das Treppenhaus, die Straße oder auch  Nachbarschaftsgärten, Kiosks und Straßenfeste sind ideale erste Begegnungsorte, um sich kurz und zwanglos auszutauschen. Hier ist es auch leicht, nachzufragen, ob jemand kurz Hilfe braucht, um etwa den Einkauf hochzutragen, oder jemandem über die Straße zu helfen. So brechen wir aus der Anonymität aus und legen die Grundsteine für ein besseres Miteinander, das Nachbarschaften belebt und bereichert. 

 

Im Austausch miteinander sind die verschiedenen Perspektiven, die wir alle mitbringen, bereichernd. Durch sie entstehen viele neue Gedanken und Ideen, aber auch kreative und nachhaltige Lösungen. Kompromisse und gemeinsame Entscheidungen, die für alle akzeptabel sind, sind dabei wichtig. Das stärkt sowohl die Gemeinschaft als auch jede:n Einzelne:n, insbesondere in Krisenzeiten. In die Gemeinschaft zu investieren lohnt sich also, weil sich so langfristig mehr erreichen lässt. Tatsächlich sind der Austausch und das Finden von Kompromissen im Gespräch bereits die Basis der Demokratie. Sprich, die vollständige Demokratie beginnt im Kleinen - in unserer Nachbarschaft. Denn wo sich Menschen zusammentun, entsteht Veränderung, woraufhin sich dann eine gemeinschaftliche Stärke  entwickelt.  

Forderung an Politik und Verwaltungen

In der Politik wird mit genau den Schuldzuweisungen gearbeitet, die der Entwicklung und Stärkung einer mitmenschlichen Gesellschaft und Nachbarschaft entgegenwirken.  Weder zivilgesellschaftliches noch politisches Miteinander kann so auf die wirklich drängenden Probleme unserer Zeit Antworten und Lösungen finden. Wir appellieren: Fördert eine neue konstruktive Verständigung innerhalb der Politik und zwischen Politik und uns Nachbar:innen, um so das positive Miteinander in unseren Nachbarschaften und in unserer demokratischen  Gesellschaft neu und stärker aufzubauen.

Wir fordern ein stärker gemeinwesenorientiertes Arbeiten von Politiker*innen und ein echtes Mitspracherecht bei Entscheidungen, die unsere Nachbarschaft betreffen. Die Politik darf keine Bühne für eine Zuschauerdemokratie sein - stattdessen sollte sie genutzt werden, um Prozesse immer wieder transparent und mit echten Fakten zu erklären sowie die Zivilgesellschaft zu beteiligen. Das braucht Geduld und ist ein langer Prozess - der unbedingt notwendig ist.

2.
Im demokratischen Miteinander rhetorisch abrüsten! 

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