3.
 Lebenswerte und aktive Nachbarschaften gestalten

Unsere Nachbarschaften können zu Oasen werden, wo täglich Positives geschehen kann. Wo wir uns gerne aufhalten und entspannen, aber auch aktiv sind. Hier können wir lernen, wachsen und uns begegnen. Wenn wir in der Nachbarschaft selbst gestalten und alles mögliche verändern können, merken wir, wie wirksam wir sind – und dass wir Teil der Gesellschaft sind. Insofern bieten aktive Nachbarschaften großes Potenzial für ein lebendiges Miteinander, mehr Lebensqualität und Teilhabe. 

Erläuterung

Besonders als langjährige Nachbar:innen  stellen wir häufig fest, dass etwas nicht stimmt. Die Mieten steigen und Nachbar:innen sowie Inhaber:innen kleiner Geschäfte müssen ausziehen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen können. Stattdessen eröffnen Filialen großer Konzerne oder es gibt überhaupt kein Lebensmittelgeschäft mehr in fußläufiger Nähe. In kleineren Ortschaften oder Dörfern verliert dadurch der öffentliche Raum an Qualität, Orte der Begegnung schwinden, Gruppen ziehen sich für Treffen eher ins Private zurück, und es werden weniger oder keine gemeinsamen Feste mehr ausgerichtet. 

 

Das wollen wir ändern! 

 

Unsere lebenswerte Nachbarschaft gedeiht, wenn die Gestaltung und Nutzung von öffentlichen grünen Räumen mit hoher Qualität und Aktivitäten in der Nachbarschaft uns selbst wieder ermöglicht wird. Hierfür dürfen wir einen neuen Blick auf unser Umfeld wagen: 

Was wäre hier möglich? Saubere Luft, kurze Wege, nette Nachbar:innen, schöne Aktionen? Wenn wir zum Beispiel durch Spaziergänge öffentliche Räume drinnen und draußen neu entdecken und Aktionen experimentell ausprobieren wie etwa Tauschparties, Versammlungen, Nachbarschaftsfestivals, Straßen-Dinner oder gemeinsame Sing- und Kochabende, entstehen neue Möglichkeiten an Orten für regelmäßige Treffen und Mitmach-Aktionen. Ob gärtnern, bauen, basteln, spazieren, spielen, feiern - alles ist denkbar. 

 

Um in Kontakt zu kommen und zu bleiben, sollten wir sehr große, gut sichtbare Infotafeln in der Nachbarschaft aufstellen, die über alles wichtige informieren - von Aktionen, Kontakten, bis hin zu Terminen und Initiativen. Um uns online austauschen zu können, nutzen wir Messenger-Chats und ermöglichen unseren Nachbar:innen die Teilnahme. 

Für Aktivitäten des Alltags braucht es ausreichend Tische und Bänke sowie Plätze zum Spielen, Ausruhen, Essen und Unterhalten - direkt bei uns um die Ecke. Wir dürfen nicht vergessen, dass der öffentliche Raum uns gehört. Wir können ihn einfach kreativ nutzen, wie wir es wollen: Wenn wir einen Tisch mit Stühlen zum Essen vor die Haustür stellen, reicht das schon aus, um ins Gespräch zu kommen, und einen neuen Blick für die Nachbarschaft zu bekommen. Und wenn wir ein wenig mehr Verantwortung übernehmen wollen, ist das meist auch nicht schwer. Wie zusammen mit anderen Nachbar:innen bei Musik Müll in unseren Grünflächen zu sammeln, die Spielstraße sauber zu halten oder anderen, denen die Teilnahme schwer fällt, hierbei zu helfen. Auch das zeigt Zivilcourage und macht obendrein Spaß. 

 

Wir können für unsere lebenswerte und aktive Nachbarschaft, Informationsabende sowie Workshops und Kurse zu Tanz und Theater, Malerei, Kochen und Nähen, Sprachen und vieles mehr ins Leben rufen. Diese können im öffentlichen Raum, draußen wie drinnen, sowie in allen Gemeinschaftsräumen, -häusern, -küchen und -terrassen, aber auch mal privat zu Hause oder im Vorgarten stattfinden. Als Treffpunkte zwischen den Generationen sind all diese Orte und noch viel mehr für das Zusammenleben wesentlich und fördern unser Verständnis und den Respekt füreinander.

 

Wir können unsere Nachbarschaften in lebendige und kreative sowie in offene, vielfältige und grüne Oasen verwandeln, wenn wir es wagen, mit frischem Blick mutig anzufangen und auszuprobieren. Lebensqualität gemeinsam selbstgemacht. 

3.
Kulturelle und soziale Prozesse fördern

Forderung an Politik und Verwaltungen

Wir benötigen Unterstützung bei der Entwicklung von diversen und vielfältigen Gemeinschaftsräumen und kulturellen Aktionen sowie kostenlosen oder kostengünstigen Freizeitangeboten. Auch benötigen wir dauerhafte Unterstützung von Expert:innen für Beteiligung und Moderation, um unterschiedliche Gruppen in der Nachbarschaft zu erreichen, und größere aber lockere Nachbarschafts-Veranstaltungen durchzuführen. Das Ziel ist eine Prozessförderlogik anstelle einer nur punktuellen Projektförderlogik. 
Wir fordern finanzielle Unterstützung für kulturelle Aktionen und Unterstützung in Form von Räumen in jeder Straße, die wir zu lebendigen Gemeinschaftsräumen entwickeln können. Dies umfasst die Förderung diverser Freizeitaktivitäten für alle Bewohner:innen einer Nachbarschaft.

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